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HANSGERT LAMBERS - Verweilter Augenblick

Fotografie

12. September 2023 bis 07. Januar 2024

Neue Sächsische Galerie

© Hansgert Lambers: Ostrava-Hrabůvka, ČSSR, 1981
© Hansgert Lambers: Westberlin, Schöneberg, Crellestraße, 1959
© Hansgert Lambers: Westberlin, Kreuzberg, an der Friedrichstraße, 1975
© Hansgert Lambers: Schwerin, DDR, 1982
© Hansgert Lambers: London, Hampstead Heath, UK, 1973

Ausstellungseröffnung am Dienstag, den 12. September 2023, 19.30 Uhr
Einführung: Matthias Reichelt, Kulturjournalist


Hansgert Lambers (*1937 in Hannover) hat sich nie beruflich der Fotografie verschrieben, sondern sie immer aus purer Leidenschaft betrieben. Obgleich er fast sein ganzes Leben lang fotografierte, ist sein Werk bislang noch recht unbekannt. Seine ersten Aufnahmen machte er im Alter von 14 Jahren. Mit 19 besaß er bereits die erste Leica. Lambers ist »ein Liebhaber der Fotografie« und widmet sich ihr nicht »nur« als Fotograf, sondern auch als Verleger und Rezensent. Eine Beschäftigung mit Fotografie von »allen Seiten«, wie er selber formuliert.
Als Autor wollte er stets nur seine Bilder machen. Im Zentrum seines fotografischen Interesses stehen die Menschen, vorwiegend in den Städten. Lambers‘ Beruf in der Datenverarbeitung führte ihn auch in sozialistische Staaten, wo er vor allem in der ČSSR viel fotografierte. In seinen Bildern aus sieben Jahrzehnten, die er in Barcelona, Berlin/DDR und Berlin-West, London, Ostrava, Paris, Prag machte, ist ein von Humanismus und Neugier geprägtes Interesse an Menschen spürbar. Das Glück, die Erotik, die Traurigkeit und die Mühsal des Lebens finden sich als zur Conditio humana gehörige Daseinszustände in seinem Werk. Ob seine Fotografien die große Diskrepanz zwischen der Anonymität von riesigen Wohnanlagen und der einsamen Präsenz eines spielenden Kindes oder das kleine intime Glück in einer eher unwirtlichen Umgebung in Ostrava (ČSSR) einfangen - seine Bilder erzählen Geschichten, die sich in den Köpfen der Betrachtenden weiter entfalten.

Lambers‘ Fotografien zeigen, wie stark er den Kontakt mit den Menschen auf den Straßen sucht. Viele fing er, ihm entgegenkommend, en face ein. Die meisten reagierten aufgeschlossen und traten ihm mit lachenden Gesichtern entgegen. Junge Frauen, Jugendliche und Kinder, aber auch ältere Menschen beobachteten selbst mit Neugier und Gelassenheit Lambers‘ offen demonstriertes Interesse, sie zu fotografieren.

Im Rahmen der Werkaufarbeitung ist ein 32-minütiger Interviewfilm entstanden, der in der Ausstellung gezeigt wird. Desgleichen erschien eine Monografie im renommierten Verlag Fotohof, Salzburg.


Biografie
Hansgert Lambers wurde 1937 in Hannover geboren. Er studierte ab 1957 in Berlin (Dipl.Ing.) und arbeitete dann von 1965 bis 1993 als Systemberater bei IBM, davon sechs Jahre in Osteuropa. Seit 1951 fotografiert er, ab 1956 mit der Leica. Es folgten Bild- und Textveröffentlichungen zur Fotografie und ab 1974 Ausstellungen seiner Fotografien u.a. in Berlin, Hannover, Klimkovice (Tschechien), Lwówek Śląski (Polen), Moravská Třebová (Tschechien), Ostrava (Tschechien), Tallinn (Estland), Toronto (Kanada) und Wien. Außerdem kuratierte er Ausstellungen und gründete 1986 den Verlag ex pose (www.expose-verlag.de). Lambers lebt in Berlin.

 

Begleitprogramm

Sonntag, 24. September 14 Uhr Kunst in Familie
Alltag und Geschichte(n) - Ausstellungsrundgang und anschließendes selbst aktiv werden für alle Generationen

Dienstag, 10. Oktober 19 Uhr Künstlergespräch
Hansgert Lambers im Gespräch mit Mathias Lindner zu den besonderen Umständen seiner Werkentstehungen

Dienstag, 17. Oktober 19 Uhr Lesung
Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück
Lesung und anschließendes Gespräch mit der Autorin über die vieldiskutierte Neuerscheinung diesen Jahres.
Moderation: Lucia Schaub
Kooperation mit der Stadtbibliothek Chemnitz

Dienstag, 24. Oktober 19 Uhr Film
Jacques Tati: Playtime (1967, dt.)
Tatis herrliche Zeiten spielen in und irren durch ein futuristisches Paris der 1960er Jahre. Eine Satire zum Traum und Alptraum eines anonymen Lebens zwischen Stahl und Glas.

Sonntag, 29. Oktober 11 Uhr öffentliche Führung

Dienstag, 7. November 19 Uhr Diskussion
Was schwingt mit, wenn auf „Osteuropa“ im kulturellen Gespräch Bezug genommen wird? Die These der „osteuropäischen Stadt in einem westeuropäischen Land“ und die  Beschwörung der „osteuropäischen Seele“ aus der erfolgreichen Kulturhauptstadtbewerbung von Chemnitz nehmen wir zum Anlass über die Mechanismen und Wirkungen von kulturellen Zuschreibungen bzw. Stigmatisierungen zu sprechen. Als Gäste auf dem Podium: Prof. Dr. Stefan Garsztecki (TU Chemnitz) und Stefan Schmidtke (Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 GmbH) Moderation: Mathias Lindner (Neue Sächsische Galerie)

Sonntag, 19. November 11 Uhr öffentliche Führung

immer dienstags 17 Uhr öffentliche Führung


Museumspädagogik

Gezielter Schnappschuss
Motivjagd in Schwarzweiss und mit Überlegung
(ab Klassenstufe 10)

weitere museumspädagogische Angebote siehe Kunstvermittlung


Pressemitteilung

Ausstellungszeitraum: 13. September - 7. Januar 2024


Gefördert vom Büro für städtisches Kulturmanagement Chemnitz und dem Neue Chemnitzer Kunsthütte e. V.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.


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